Die Schweiz ist für die Deutschen schon über viele Jahre hinweg, eines der beliebtesten Länder zum Auswandern. Dabei sind folgende zwei Varianten am häufigsten anzutreffen: Entweder wird der gesamte Wohnsitz in die Schweiz verlagert oder alternativ ist es auch nicht ungewöhnlich, als sog. „Grenzgänger“ in Deutschland den Wohnsitz zu halten und in der Schweiz sein Einkommen zu beziehen. Beide Varianten haben gemeinsam, dass dadurch ein Einkommen in einer Fremdwährung (Schweizer Franken) bezogen wird, in einem Land, das nicht der EU zugehörig ist. Parallel möchten aber häufig beide Gruppen das deutlich höhere Einkommenslevel der Schweiz nutzen, um in Deutschland in Immobilien zu Investieren und sich dadurch ein mittel- bis langfristiges, passives Einkommen aufbauen.
Grenzgänger vs. Wohnsitz Schweiz
Während die Grenzgänger ihren Wohnsitz in Deutschland gemeldet haben, haben die Auswanderer ihren kompletten Wohnsitz in die Schweiz verlagert. Unabhängig von den Unterschieden in der Besteuerung der Einkommen, tendieren beide Parteien dazu Immobilien in Deutschland zu kaufen. Bei den Grenzgängern werden tendenziell zuerst die eigenen vier Wände gekauft, während die Auswanderer normalweise in Immobilien zur Kapitalanlage investieren. Beide Sachverhalte haben jedoch die Herausforderung, dass die Bank mit sog. Fremdwährungseinkommen eine Kreditprüfung veranlassen muss. Hier gibt es am Markt sehr große Unterschiede zur Umsetzbarkeit. Das Spektrum reicht von „wir finanzieren so etwas gar nicht“ bis hin zu, „können wir gerne umsetzen, wenn die Rahmendaten stimmig sind“.
Welchen Einfluss hat der Immobilienstandort?
Vereinfacht kann man sagen, je näher der Objektstandort zur Schweizer Grenze liegt, desto einfacher ist die Umsetzbarkeit. Hintergrund sind die grenznahen Banken, für die der Fremdwährungs-Sachverhalt ein „gängiger Vorgang“ darstellt. Allerdings haben diese Banken auch häufig begrenzte Regionen in denen Finanzierungen darstellbar sind. Verlässt man dann diese Regionen, wird es schon deutlich komplizierter. Als weiterer Punkt kommt hinzu, dass die interessanteren Renditen für die Kapitalanleger zumeist nicht in der grenznahen Region zur Schweiz erzielt werden. In der Vergangenheit konnten wir bisher auch Finanzierungsvorhaben in bspw. Ostdeutschland recht problemlos abwickeln. Es gibt aber leider auch Regionen in Deutschland, in denen das deutlich schwieriger ist. Deswegen sind pauschale Aussagen zur Standortmachbarkeit schwierig.
Wie unterscheiden sich die Finanzierungsanforderungen zwischen Deutschland und der Schweiz
Prinzipiell gibt es ein paar wesentliche Unterschiede in den Möglichkeiten eine Finanzierung in Deutschland im Vergleich zur Schweiz darzustellen. Während in Deutschland, wenn die Rahmendaten passen, auch für Auswanderer sehr häufig der komplette Kaufpreis finanziert werden kann, muss in der Schweiz immer ein Mindest-Eigenkapital-Anteil eingebracht werden. Des Weiteren ist in Deutschland auch für die Deutschen Expats die “Wohnimmobiliarkreditrichtlinie“ einzuhalten, die unter anderem eine Lebensphasenplanung und gewisse Rückzahlungsvorgaben vorsieht. So sind bspw. die Darlehen in Deutschland, je nach Bankenvorgabe, bis zum Rentenbeginn oder einem gewissen Endalter zu tilgen. Währenddessen in der Schweiz eine Finanzierung „über mehrere Generationen hinweg“ nicht ungewöhnlich ist. Bzgl. der Haushaltsrechnung werden die Schweizer Einkommen zudem häufig von den Banken in Deutschland mit individuellen Abschlägen versehen. Damit soll u.a. eine Veränderung des Umrechnungskurses ausgeglichen werden.